Es gibt sie nicht mehr, die uninformierten Verbraucher. Dafür haben wir es heute mit dem konfusen Verbraucher zu tun. Es gibt mehr Medienangebote, als man jemals nutzen kann. Um die Aufmerksamkeit der Konsumenten kämpfen Produzenten und Händler, aber auch Politiker sowie die Medienanbieter selbst. Orientierung wird zum Luxus. Was ist passiert?
Die Medien verlieren ihren Charakter und gewinnen an Bedeutung. Wir befinden uns in einem Strukturwandel von der Industriekultur zur Netzwerkgesellschaft. Digitale Netzwerkmedien entwickeln sich zur Infrastruktur des 21. Jahrhunderts. Information, Transformation und Produktion bündeln sich in einem Kanal. Gleichzeitig nutzen immer mehr Menschen Computer, Smartphones oder Tablets als private Zugangstechnologie zum Internet. Diese Personal Media verschiebt die Macht zwischen Unternehmen und Konsumenten. Aber auch Bürger begegnen jetzt dem Staat auf Augenhöhe.
Aus Monologen werden Dialoge. Märkte sind Gespräche - zwischen Produzenten und Konsumenten, zwischen Bürgern und Staat. Diejenigen, die Geheimnisse haben, müssen jederzeit damit rechnen, dass jeder der Zugang zum Internet hat, Öffentlichkeit herstellen kann. Das ändert die Spielregeln. Verbraucherschutz organisierte Informationen und Abhängigkeit. Verbrauchervertrauen setzt auf Kommunikation und Partnerschaft.
Prof. Peter Wippermann
Gründer Trendbüro und Professor für Kommunikationsdesign an der Folkwang Universität, Essen