Otto-Group Trendstudie 2013

4. Trendstudie zum ethischen Konsum: 

Verbraucher legen großen Wert auf faire Arbeitsbedingungen 

Immer mehr Verbraucher kaufen Waren und Dienstleistungen auch nach ethischen Kriterien ein. Dabei hat sich das Verständnis von Konsumethik in jüngster Zeit verbreitert. Soziale Aspekte wie faire Arbeitsbedingungen spielen hier eine hervorgehobene Rolle – auch und vor allem im Hinblick auf die damit gewonnene Lebensqualität. Dies sind die Kernergebnisse der vierten Otto Group Trendstudie zum ethischen Konsum „Lebensqualität – Konsumethik zwischen persönlichem Vorteil und sozialer Verantwortung“.

Ethischer Konsum, bei dem die Verbraucher auch auf Umwelt- und Sozialstandards schauen, ist im Alltag der Menschen angekommen: Erstmals geben mehr als die Hälfte der Verbraucher, nämlich 56 Prozent, an, häufig Produkte zu kaufen, die ethisch korrekt hergestellt sind. Dabei hat sich der Wert in den vergangenen vier Jahren mehr als verdoppelt.

Dies ist ein zentrales Ergebnis der Otto Group Trendstudie zum ethischen Konsum, einer repräsentativen Untersuchung, die das Hamburger Trendbüro in diesem Jahr bereits zum vierten Mal im Auftrag des internationalen Handels- und Dienstleistungsunternehmens erstellt hat. 

Die Otto Group Trendstudie zum ethischen Konsum 2013 ist nach den Jahren 2007, 2009 und 2011 die nunmehr vierte Studie der Reihe und hat sich zu einem bedeutenden Instrument im gesellschaftlichen Dialog über dieses Thema etabliert. Dazu hat das Hamburger Trendbüro eine repräsentative Befragung von Verbrauchern im Alter von 16 bis 74 Jahren von TNS Infratest durchführen lassen. Ebenfalls flossen Experteninterviews in die Ergebnisse ein. Die Studie ist online hier abrufbar. 

Den Vortrag von Prof. Wippermann zur Studie finden Sie hier:





Verbrauchervertrauen

Es gibt sie nicht mehr, die uninformierten Verbraucher. Dafür haben wir es heute mit dem konfusen Verbraucher zu tun. Es gibt mehr Medienangebote, als man jemals nutzen kann. Um die Aufmerksamkeit der Konsumenten kämpfen Produzenten und Händler, aber auch Politiker sowie die Medienanbieter selbst. Orientierung wird zum Luxus. Was ist passiert?

Die Medien verlieren ihren Charakter und gewinnen an Bedeutung. Wir befinden uns in einem Strukturwandel von der Industriekultur zur Netzwerkgesellschaft. Digitale Netzwerkmedien entwickeln sich zur Infrastruktur des 21. Jahrhunderts. Information, Transformation und Produktion bündeln sich in einem Kanal. Gleichzeitig nutzen immer mehr Menschen Computer, Smartphones oder Tablets als private Zugangstechnologie zum Internet. Diese Personal Media verschiebt die Macht zwischen Unternehmen und Konsumenten. Aber auch Bürger begegnen jetzt dem Staat auf Augenhöhe.

Aus Monologen werden Dialoge. Märkte sind Gespräche - zwischen Produzenten und Konsumenten, zwischen Bürgern und Staat. Diejenigen, die Geheimnisse haben, müssen jederzeit damit rechnen, dass jeder der Zugang zum Internet hat, Öffentlichkeit herstellen kann. Das ändert die Spielregeln. Verbraucherschutz organisierte Informationen und  Abhängigkeit. Verbrauchervertrauen setzt auf Kommunikation und Partnerschaft.

Prof. Peter Wippermann

Gründer Trendbüro und Professor für Kommunikationsdesign an der Folkwang Universität, Essen