Beschleunigungs und Ernährungstrends - Ein Blick in die Zukunft

Ein Fachbeitrag von Prof. Peter Wippermann, erschienen in der Februarausgabe der Ernährungs-Umschau

Prof. Peter Wippermann fasst wichtige Entwicklungen in fünf übergeordneten Trends zusammen:

1. „In Zeiten von hektischen und fragmentierten Tagesabläufen verlieren Mahlzeiten ihre Rolle als Strukturgeber. Wir essen zukünftig zwischendrin und nebenbei.“
2. „Gesunde Ernährung: ja!, aber ohne zeitlichen Aufwand. Convenience als neues Qualitätskriterium und Gesundheit dürfen sich zukünftig nicht mehr ausschließen.“
3. „Die hohen Ansprüche der Leistungsgesellschaft beeinflussen auch unser Ernährungsverhalten. Lebensmittel-Produkte werden zu Allroundtalenten: Sie müssen gesund, funktional und einfach sein. Nahrung wird damit zum Leistungskatalysator. Functional Food wird zur aktiven Komponente eines gesunden Lebensstils und die Grenze zwischen Natürlichkeit und Künstlichkeit löst sich zunehmend auf. Gesund ist, was Wirkung zeigt.“
4. „Mahlzeiten als kostbare und bewusste Genussmomente.Wenn wir uns schon die Zeit für bewusstes Essen nehmen, erwarten wir einzigartige Erlebnisse für alle Sinne.“
5. „In Zeiten, in denen traditionelle Familienstrukturen immer seltener werden – so lebten in Deutschland im Jahr 2011 nur noch 49 % in Familien, der niedrigste Stand seit 1996 – gewinnt die soziale Komponente von Essen an Relevanz. Gemeinsame Mahlzeiten werden zu kollektiven Events.“




Werte-Index 2014


Werte-Index 2014: Gesundheit, Freiheit und Erfolg ganz oben im aktuellen Werte-Ranking der Deutschen

Berlin, 19.11.2013 – Die grundlegenden Werte unserer Gesellschaft für 2014 stehen fest: Gesundheit, Freiheit und Erfolg sind den Deutschen unter den sich wandelnden gesellschaftlichen Werten aktuell besonders wichtig. Das geht aus dem Werte-Index 2014 hervor, den alle zwei Jahre Peter Wippermann – Trendforscher und Professor für Kommunikationsdesign (TRENDBÜRO) – und Jens Krüger, Geschäftsführer des Marktforschungsinstituts TNS Infratest erheben. Für den Werte-Index analysiert ein Expertenteam 1,7 Millionen Postings der populärsten deutschen Websites, Communities und Blogs quantitativ und qualitativ daraufhin, wie User grundlegende gesellschaftliche Werte im deutschen Web diskutieren. In die Untersuchung der Beiträge auf die Werte Freiheit, Gesundheit, Natur, Ehrlichkeit, Familie, Gemeinschaft, Gerechtigkeit, Anerkennung, Sicherheit, Einfachheit, Erfolg, Selbstverwirklichung und Transparenz flossen ausschließlich Beiträge ein, die im Zeitraum zwischen dem 1. März 2012 und dem 28. Februar 2013 veröffentlicht online gingen. Der Werte-Index 2014 zeigt damit, wie häufig und in welchen Kontexten zwölf grundlegende Werte im deutschsprachigen Web besprochen werden. 53,7 Millionen Bundesbürger ab 14 Jahre waren im Untersuchungszeitraum aktive Internet-Nutzer (76,5 Prozent). Somit sind die Ergebnisse des Werte-Index aussagekräftig für den Wertewandel in Deutschland.

In jedem zweiten Beitrag geht es um die Gesundheit

49 Prozent der User diskutieren im Web über Diagnosen und Therapien von Krankheiten. Gesundheit wird damit für viele immer erstrebenswerter, da sie als Grundlage für gelebte Freiheit, Autonomie und Eigenverantwortung gilt. Somit hat die Gesundheit den Wert Freiheit von Platz 1 aus 2012 verdrängt. Auch wenn die praktische Sorge um die eigene Gesundheit im Alltag relevanter ist als die Frage nach der eigenen Freiheit, bleibt diese jedoch zentral und damit auf Platz zwei: Autonomie und Selbstbestimmung stellen dabei die wichtigsten Aspekte dar.

Auf der Überholspur: die Werte Erfolg und Natur

Der Wert Erfolg feiert mit Platz 3 im Ranking ein Comeback. Die Notwendigkeit von finanziellem Erfolg zum Status-Erhalt wird offenbar wieder selbstverständlicher. Hinzu kommt, dass ideelle Motive die eigenen Erfolgsziele ergänzen. Einen ebenfalls deutlichen Anstieg verzeichnet der Wert Natur. Diesen stilisieren Nutzer zur Sphäre des Ursprünglichen, Wahren und Spirituellen. Sie steht für Erholung, Entschleunigung und Regeneration. So lautet das Motto 2014: Vollgas im Beruflichen bei gleichzeitigem Rückzug in der Freizeit.

Das Ver- und Zutrauen in Staat und Politik nimmt weiter ab

Immer weniger Onliner verbinden Staat und Politik mit den Werten Vertrauen und Sicherheit. Nur 12 Prozent der Beiträge stellen diesen Zusammenhang her. Das sind 11 Prozentpunkte weniger als 2012. Die individuell gefühlte Unsicherheit nimmt zu. Jedes vierte Posting zum Wertekomplex Sicherheit (24 Prozent) handelt davon. Das entspricht einem Anstieg von fünf Prozentpunkten gegenüber 2012.

Sicherheit suchen und finden die Deutschen zunehmend und vor allem in Form von Vertrauen zu nahe stehenden Personen, wie Familie und Freunden. 62 Prozent der Kommentare – und damit dem größten Anteil zum Wertekomplex Sicherheit – handeln davon. Das entspricht einem Plus von 18 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr. 

Eigenverantwortung relevanter als Rahmenbedingungen

Die Werte-Diskussion des Werte-Index 2012 prägten die steigende Komplexität unserer Welt und das Misstrauen gegenüber Eliten sowie Politik und Wirtschaft. Skandale – beispielsweise der durch den ehemaligen Bundespräsidenten Christian Wulff verursachten -, die Zuspitzung der Euro-Finanzkrise und Affären waren prominent vertreten. Im Werte-Index 2014 hingegen scheinen diese Rahmenbedingungen zur Selbstverständlichkeit geworden zu sein. Im Fokus steht heute noch stärker als 2012 die Eigenverantwortung als Folge auf diese äußerlichen Unsicherheiten. Praktische Konsequenzen im Alltag sowie Handlungs- und Lösungsorientierung stehen im Mittelpunkt. Das zeigt sich unter anderem in den Diskussionen des neuen Spitzenwertes für den Wertekomplex Gesundheit. 

Der Trendforscher und Herausgeber des Werte-Index, Prof. Peter Wippermann fasst die Ergebnisse wie folgt zusammen: „Die aktuelle Analyse zeigt, dass der Einzelne sich auf die Rahmenbedingungen der Netzökonomie inzwischen eingestellt hat. Die Erwartungen an den Staat sinken. Vielmehr werden Lebensqualität, Gesundheit und Sicherheit zum eigenverantwortlichen Projekt. Netzwerke aus Gleichgesinnten werden zur entscheidenden Ressource. Selbstkontrolle ersetzt dabei immer häufiger die Systemkontrolle.“

„Unternehmen und ihre Leitbilder brauchen in Zeiten des Wandels von der Industrie- zur Netzwerkökonomie Orientierung mehr denn je. Mit dem Werte-Index haben wir einen wertvollen Wegweiser geschaffen, der ihnen aufzeigt, welche sich wandelnden gesellschaftlichen Werte in zukunftsorientierte Strategien einfließen sollten. Wem es gelingt, so Kunden wieder Orientierung zu geben, als Partner aufzutreten, hat eine echte Chance, sich mit bestehenden und neuen Kunden zu verbinden“, sagt Jens Krüger, Geschäftsführer beim Marktforschungs- und Beratungsunternehmen TNS Infratest.

Weitere Informationen zum aktuellen Werte-Index gibt es unter

www.werteindex.de

Pressekontakt:

Trendbüro                                        TNS Infratest

Prof. Peter Wippermann                  Michael Knippelmeyer

Tel.:   (0)40 86 68 10 77                   Tel:    (0)521 9257 687  

info@peterwippermann.com           Mail: michael.knippelmeyer@tns-infratest.com

Der Werte-Index 2014 wurde mit freundlicher Unterstützung der ORCA-Gruppe erstellt.

Trendbüro

Trendbüro ist eine international arbeitende Trendforschungs- und Marketingberatungsagentur. Gegründet 1992 von Prof. Peter Wippermann in Hamburg, hilft Trendbüro Unternehmen, Trends in Gesellschaft und Konsum zu analysieren, um Marktchancen zu erkennen und in Marketingstrategien zu übersetzen. Aktuelle Publikationen u. a.: „Otto Group Trendstudie 2013 – 4. Studie zum ethischen Konsum“, „Healthstyle 2 – Das Zeitalter der Selbstoptimierer“, Trendstudie für Telefónica: „Mein digitales Ich – Leben in der Netzwerkgesellschaft“. Seit 2009 ist Trendbüro Teil der eigentümergeführten, global operierenden Kommunikationsagentur Avantgarde.

Weitere Informationen unter www.trendbuero.com und unter www.peterwippermann.com.

TNS Infratest

TNS Infratest ist das deutsche Mitglied der TNS-Gruppe (Taylor Nelson Sofres, London) und gehört damit zu einem der führenden Marktforschungs- und Beratungsunternehmen der Welt. TNS, das mit Research International im Februar 2009 fusionierte, ist seit Oktober 2008 Teil der Kantar-Group, dem weltweit größten Netzwerk in den Bereichen Research, Insight und Consultancy. Für Auftraggeber aus Automobil und Verkehr, Pharmamarkt, IT-/(Tele-) Kommunikation und Neue Medien, Finanzforschung, Konsumgüter, sowie der Medien-, Politik- und Sozialforschung liefert TNS Infratest „fact based consulting" und damit den innovativen Management Support für Wissensvorsprung und Entscheidungssicherheit. Weitere Informationen unter www.tns-infratest.com.

ORCA

Die ORCA-Gruppe steht für kreative und zielorientierte Kommunikationsstrategien und -maßnahmen mit Spezialisten über alle Kanäle und Disziplinen. ORCA nutzt den Wandel von Medien und Gesellschaft plattformübergreifend für ihre Kunden. Der partnergeführte Zusammenschluss aus ORCA im Hafen, ORCA im Netz, ORCA Campaign, ORCA Affairs und ORCA van Loon umfasst mehr als 100 Mitarbeiter und Standorte in Hamburg, Berlin und München.

ORCA ist Programm: Vorausschauend handeln, Lust zu lernen und immer wieder überraschen. Weitere Informationen unter www.theorcas.net.

 

Deutscher Fachverlag

ISBN 978-3-86641-300-9













HEALTHSTYLE 2

Wohlgefühl, Fitness, Leistungsfähigkeit – wie die Deutschen Gesundheit definieren

Die Studie „Das Zeitalter der Selbstoptimierer“ der Trendforscher Corinna Mühlhausen und Prof. Peter Wippermann ist erschienen.

Was ist eigentlich Gesundheit? Das wollten die Trendforscher Corinna Mühlhausen und
Prof. Peter Wippermann wissen und haben zusammen mit TNS Infratest eine repräsentative Befragung zu diesem Thema durchgeführt.

Für 79 Prozent der Bundesbürger ist es das persönliche Wohlgefühl, für 67 Prozent die Abwesenheit von Krankheit, 56 Prozent setzen Gesundheit mit persönlicher Fitness gleich. Fast ebenso viele meinen Arbeits- und Leistungsfähigkeit, wenn sie Gesundheit sagen – das ist neu. 58 Prozent denken an die Balance von Körper, Geist und Seele und ganze 21 Prozent der Deutschen assoziieren Schönheit mit Gesundheit. Die Bereitschaft, selbst in die Gesundheit zu investieren, ist so hoch wie nie: 88 Prozent der Bevölkerung geben dafür Geld aus. Eine Gruppe nimmt mit großem Nachdruck die Chefs in die Pflicht: Bei den jüngeren Berufstätigen unter 30 Jahren halten es bereits mehr als ein Drittel für die Aufgabe des Arbeitgebers, ihnen bei der Verbesserung ihrer Work-Life-Balance zur Seite zu stehen. "Dieser Wertewandel wird die Arbeitskultur in den nächsten Jahren massiv verändern, der War for Talents sorgt für zusätzlichen Zündstoff" prognostizieren die Trendforscher.

Doch was bedeuten diese Zahlen für den von Mühlhausen/Wippermann im Jahr 2009 analysierten Trend Healthstyle? Er ist erwachsen geworden. Das Zeitalter der Selbstoptimierer hat begonnen – das ist das Ergebnis der neuen Studie 2013, die jetzt im New Business Verlag, Hamburg, erschienen ist.

Drei Beispiele aus der Studie:

• In New York wurde im Juni eine Wohlfühl-Apotheke eröffnet. Apotheker Stanley George kombiniert darin Südsee-Spa-Ambiente mit einer weißen Zen-Aura. Und trägt dazu einen Style wie Roger Moore als 007, ganz in weiß.

• In Tokio gibt es seit diesem Frühjahr ein Sleeping-Café für Frauen. Für 10 Minuten Power Nap werden umgerechnet knapp 5 Euro fällig. Eine Erfrischungsstation für Haare und Make up stehen bereit. Nach einem leichten Mittagssnack geht es zurück ins Office.

• In Singapurs Krankenhäusern geht man mit Duft gegen Demenz vor. Die Pfleger können aus einem Duft-Mix-Set Gerüche kombinieren, die ihren Patienten beim Konservieren ihrer Erinnerungen helfen sollen. Zur Auswahl stehen Düfte mit Namen wie „School Days“, „Bedtime Storie“ oder „Mom’s Cooking“.

Das Fazit von Mühlhausen/Wippermann: "Die Arbeit am Selbst wird zum lebenslangen, gesellschaftlichen Grundprinzip.

Daraus folgt:

1.        What’s in it for me? Diese Frage steht in Zukunft vor jeder (Kauf-)Entscheidung.

2.        Das Schicksal hat ausgedient. Die Idee der Selbstoptimierung tritt an seine Stelle.

3.        Unsere Gesellschaft wird immer jünger, weil das Alter radikal bekämpft wird.

„Das Zeitalter der Selbstoptimierer: Healthstyle 2 | Ein Trend wird erwachsen“, New Business Verlag 2013, ISBN Nummer 9783936182446, 168 Seiten, Bestellungen bei Amazon

Konzeption und Gestaltung der Studie verantwortet das Büro Fritz Classen. Das Marktforschungsinstitut TNS Infratest hat die Umfrage zur Erhebung der Primärdaten durchgeführt.

 

Otto-Group Trendstudie 2013

4. Trendstudie zum ethischen Konsum: 

Verbraucher legen großen Wert auf faire Arbeitsbedingungen 

Immer mehr Verbraucher kaufen Waren und Dienstleistungen auch nach ethischen Kriterien ein. Dabei hat sich das Verständnis von Konsumethik in jüngster Zeit verbreitert. Soziale Aspekte wie faire Arbeitsbedingungen spielen hier eine hervorgehobene Rolle – auch und vor allem im Hinblick auf die damit gewonnene Lebensqualität. Dies sind die Kernergebnisse der vierten Otto Group Trendstudie zum ethischen Konsum „Lebensqualität – Konsumethik zwischen persönlichem Vorteil und sozialer Verantwortung“.

Ethischer Konsum, bei dem die Verbraucher auch auf Umwelt- und Sozialstandards schauen, ist im Alltag der Menschen angekommen: Erstmals geben mehr als die Hälfte der Verbraucher, nämlich 56 Prozent, an, häufig Produkte zu kaufen, die ethisch korrekt hergestellt sind. Dabei hat sich der Wert in den vergangenen vier Jahren mehr als verdoppelt.

Dies ist ein zentrales Ergebnis der Otto Group Trendstudie zum ethischen Konsum, einer repräsentativen Untersuchung, die das Hamburger Trendbüro in diesem Jahr bereits zum vierten Mal im Auftrag des internationalen Handels- und Dienstleistungsunternehmens erstellt hat. 

Die Otto Group Trendstudie zum ethischen Konsum 2013 ist nach den Jahren 2007, 2009 und 2011 die nunmehr vierte Studie der Reihe und hat sich zu einem bedeutenden Instrument im gesellschaftlichen Dialog über dieses Thema etabliert. Dazu hat das Hamburger Trendbüro eine repräsentative Befragung von Verbrauchern im Alter von 16 bis 74 Jahren von TNS Infratest durchführen lassen. Ebenfalls flossen Experteninterviews in die Ergebnisse ein. Die Studie ist online hier abrufbar. 

Den Vortrag von Prof. Wippermann zur Studie finden Sie hier:





Bauknecht Trendreport: Smart Space - Smart Future

„Unser Zuhause vereint immer mehr die wichtigsten Bereiche unseres Lebens: Freunde & Familie, Arbeit und Zeit für uns selbst – der Wohnraum muss dabei genauso flexibel und individuell sein wie die Lebensentwürfe der Menschen“, erklärt Prof. Peter Wippermann. Für Bauknecht hat er die Anforderungen der Verbraucher an das Zuhause der Zukunft in der Trendstudie „Smart Space – Smart Future“ analysiert und dabei drei Kernbedürfnisse identifiziert.
Weitere Informationen zu der Studie und zu b@home finden Sie hier
Abdruck Auszüge der Studie kostenlos unter Nennung der Quelle: Bauknecht/Trendbüro.